Carlo Ginzburg

italienischer Historiker; Geschichtstheoretiker und Kulturwissenschaftler; Werke u. a.: "Der Käse und die Würmer - Die Welt eines Müllers um 1600", "Hexensabbat. Entzifferung einer nächtlichen Geschichte", "Erkundungen über Piero", "Spurensicherung", "Holzaugen", "Die Wahrheit der Geschichte", "Faden und Fährten. Wahr - falsch - fiktiv"

* 15. April 1939 Turin

Herkunft

Carlo Ginzburg wurde am 15. April 1939 in Turin als Sohn seiner jüdischen Eltern Leone und Natalia Ginzburg geboren, beide prägende Persönlichkeiten des intellektuellen, literarischen und politischen Lebens der Stadt. Sein aus Odessa zugewanderter Vater gehörte zusammen mit Cesare Pavese zu den Gründungsfiguren des Einaudi-Verlags. G.s Mutter Natalia war eine der bedeutendsten italienischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. G. verbrachte seine ersten Lebensjahre in einem Dorf in den Abruzzen, wohin seine Eltern 1940 wegen ihrer politischen Aktivitäten und jüdischen Herkunft verbannt worden waren. G.s Vater schloss sich 1943 dem Widerstand gegen die deutschen Besatzer an und wurde im Febr. 1944 im römischen Gefängnis Regina Coeli von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) zu Tode gefoltert. Im selben Jahr kehrte G. mit seiner Mutter nach Turin zurück.

Ausbildung

G. studierte an der Universität Pisa (1957-1961) u. a. Kunstgeschichte und ...